Schau mal auf Wikipedia und suche nach „Kräutertee“. Dort findest du die Beschreibung aromatisches Aufgussgetränk aus frischen oder getrockneten Pflanzenteilen.
Ja, genau das ist Kräutertee.
Aber er ist auch noch viel mehr.
Denn in fast jedem Kraut, dass du als Tee aufgießen kannst, stecken Wirkstoffe und ätherische Öle, welche besondere Wirkungen auf deinen Körper haben.
Das kann von positiven Wirkungen auf deine Psyche und dein Wohlbefinden, bis hin zu medizinischen Vorteilen bei vielen Beschwerden und Krankheiten reichen. Ja sogar bei der Entwöhnung von Zigaretten kann dir Kräutertee helfen.
Kräuter kannst du nämlich nicht nur als Tee aufgießen, sondern auch als Öl, Salbe oder in Form von Kräutertabak anwenden.
Die unglaublichsten Vorteile von Kräutertee und bei welchen Krankheiten er dir helfen kann erfährst du jetzt.
Kräutertee bei den häufigsten Krankheiten
Kennst du das? Du wirst krank oder hast irgendwelche Schmerzen und gehst zum Arzt… und was passiert?
Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird dir dein Arzt oder deine Ärztin Tabletten oder andere Medikamente verschreiben. Und die meisten Menschen erwarten sich das auch, schließlich muss man ja etwas einnehmen, um wieder gesund zu werden.
Die 10 häufigsten Krankheiten
Unter den zehn häufigsten Krankheiten in Deutschland und Österreich befinden sich unter anderem:
- Grippe/Erkältung
- Magen-Darm-Erkrankungen
- Bluthochdruck
- Fettstoffwechsel/Cholesterin
- Hauterkrankungen
- Rückenschmerzen
- Akute Bronchitis
Was wäre nun, wenn dir jemand sagt, gegen deine Erkältung kannst du einfach einen Kräutertee trinken, und der hilft genauso gut wie starke Tabletten?
Oder deinen Bluthochdruck kannst du auch mit Grünem Tee, Hagebuttentee oder Hibiskustee senken?
Ja sogar deine Rückenschmerzen können mit Kräutertee und Kräutersalben gelindert werden.
Selbstverständlich gibt es bei der Anwendung mit Kräutern auch Grenzen, und starke Beschwerden solltest du immer mit einem Arzt abklären lassen.
Aber viele Probleme lassen sich einfach mit Pflanzen behandeln, die in deinem Garten wachsen.
Diese Kräuter helfen dir bei den häufigsten Beschwerden
1. Kräuter bei Erkältung und Grippe
Die Nase tropft, der Hals kratzt und der Kopf schmerzt. Zwei bis drei Mal pro Jahr macht ein durchschnittlicher Erwachsener eine Erkältung durch. Bei Kindern sind es sogar bis zu dreizehn Infekte jährlich!
Solange die Erkältung, welche durch Viren ausgelöst wird, nicht von einem bakteriellen Befall begleitet wird, sind keine Antibiotika nötig. In diesem Fall reicht eine Behandlung mit Kräutern meistens völlig aus und du wirst genauso schnell wieder fit – oder sogar noch schneller – wie mit teuren Medikamenten.
Diese Kräuter helfen dir als Tee bei einer Erkältung:
- Salbei
Hilft super bei Halsschmerzen. Den Salbeitee nicht nur trinken, sondern auch mehrmals täglich für einige Minuten gurgeln. - Eukalyptus
Wirkt gut gegen Husten durch seine schleimlösenden und entzündungshemmenden Eigenschaften. - Thymian
Ebenfalls ein wunderbares Kraut gegen Husten. - Holunder
Ein Klassiker bei der Anwendung gegen Schnupfen und anderen Begleiterscheinungen der Erkältung. - Lindenblüten
Werden schon seit dem Mittelalter als Heilmittel angewendet und lindern Husten und Halsschmerzen. Außerdem wirken Lindenblüten schweißtreibend, wodurch dein Körper die Viren besser bekämpfen kann.
2. Kräuter bei Magen-Darm-Erkrankungen
Der Bauch zwickt und der Darm verhält sich nicht so, wie er sich verhalten sollte? Auch bei leichten bis mittleren Magen-Darm-Beschwerden kannst du getrost auf Kräutertee zurückgreifen.
Hier unsere Top-Kräuter für ein bekömmliches Bauchgefühl:
- Fenchel
Wirkt sehr wohltuend im Bauch und hilft bei Blähungen und Völlegefühl. - Anis
Kann Bakterien töten und fördert die Produktion von Verdauungssäften. - Kümmel
Das beliebte Küchengewürz wirkt im Tee sehr gut bei Bauchkrämpfen und Darm-Problemen. - Kamille
Ein seit Jahrtausenden bekanntes Heilkraut ist die Kamillenblüte. Als Tee oder auch als Gurgellösung oder zum Inhalieren wirkt Kamille antibakteriell, entzündungshemmend und krampflösend.
3. Kräuter bei Bluthochdruck
Wenn du unter Bluthochdruck leidest, ist es sehr wichtig, dass du ausreichend trinkst. Besonders hilfreich sind dabei Kräutertees, denn diese enthalten Wirkstoffe, welche für eine blutdrucksenkende Wirkung bekannt sind.
Die besten Kräutertees bei Bluthochdruck:
- Grüner Tee
Enthält einen besonders hohen Anteil an blutdrucksenkende Catechine. - Hibiskus
Wirkt sich auch positiv auf den Cholesterinspiegel aus. - Hagebutten
Stärken das Immunsystem und wirken antioxidativ.
4. Kräuter bei Fettstoffwechsel / Cholesterin
Ein zu hoher Cholesterinspiegel kann zu Schädigungen der Blutgefäße führen und erhöht dein Risiko auf Herz-Kreislauferkrankungen.
Neben viel Bewegung ist auch eine gesunde Ernährung essenziell, um dein Cholesterin auf einem gesunden Level zu halten.
Unterstützend dazu wirken auch folgende Kräuter und Gewürze cholesterinsenkend:
- Pfefferminze
- Artischockenkraut
- Bockshornklee
- Kurkuma
- Ingwer
- Knoblauch
5. Kräuter bei Hauterkrankungen
Viele Kräuter entfalten in Form von Cremes oder Öl ihre natürlichen Wirkungen und positiven Eigenschaften direkt auf deiner Haut.
Dabei können diese Kräutersalben und -öle die Symptome von Neurodermitis, Akne oder Schuppenflechte lindern. Oder du verwendest die Kraft der Kräuter ganz einfach als Feuchtigkeitsspender für deine Haut.
Hier einige Kräuter die als Öl oder in Salben verarbeitet gut für die Haut sind:
- Ringelblume
Wirkt pflegend auf trockene Haut und kann die Wundheilung beschleunigen. - Nachtkerze
Verhilft der Haut wieder zu mehr Feuchtigkeit und kann bei Neurodermitis helfen. - Kamille
Auf die Haut wirken Kamille-Salben oder Tinkturen beruhigend und entzündungshemmend. Du kannst auch einfach Kamillentee als Umschläge auf der Haut anwenden.
6. Kräuter bei Rückenschmerzen
Es mag vielleicht unglaubwürdig für dich klingen, aber sogar bei Rückenproblemen sind Kräuter eine Alternative und können Beschwerden verringern.
Hier kannst du die Kräuter sowohl als Tee als auch als Salben oder Öle verwenden.
Die besten Kräuter gegen Rückenschmerzen:
- Weidenextrakt
Besonders bei chronischen und nicht spezifischen Rückenschmerzen kann Tee aus Weidenrindenextrakt täglich getrunken werden. Der darin enthaltene Wirkstoff „Salicin“ wirkt schmerzstillend und entzündungshemmend. - Rosmarin
Die Blätter des Rosmarins regen die Durchblutung und den Kreislauf an. - Kampfer
Fördert ebenso die Durchblutung und lindert Schmerzen bei Rückenproblemen. Am besten als Salbe oder Öl täglich einmassieren. Vorsicht – Schwangere und Kleinkinder sollten Kampfer nicht anwenden, da er für das Kind giftig wirken kann! - Heublumen
Die Heublume wirkt entkrampfend, schmerzstillend und durchblutungsfördernd. Einen warmen Heublumensack eine Stunde auf die schmerzende Stelle am Rücken legen und die Entspannung genießen! - Wachholder
Wachholderöl kann auf verspannte Stellen am Nacken oder Rücken einmassiert werden und fördert die Durchblutung.
Bei Rückenschmerzen ist oft die erste Abhilfe, einen ausgeglichenen Alltag zu finden, was Bewegung und Sitzen angeht. Hast du einen klassischen „9 to 5“ Job und sitzt den ganzen Tag im Büro, ist ausreichende Bewegung in der Freizeit unabdingbar. Auch regelmäßige Yoga-Übungen können viele Arten von Rückenschmerzen lindern und vorbeugen.
Richtiges Heben und die Vermeidung von Überbeanspruchung sowie ein gutes Aufwärmtraining vor rückenbelastenden Tätigkeiten kann dir auch schon viel Rückenleid ersparen.
7. Kräuter bei akuter Bronchitis
Eine akute Bronchitis tritt oft gemeinsam mit Erkältungen auf und führt zu starkem und teils schmerzhaftem Husten.
Der Grund ist eine Entzündung der unteren Atemwege und diese kannst du, du hast es erraten, mit entzündungshemmenden Kräutern behandeln!
Akute Bronchitis lindern mit folgenden Heilkräutern:
- Thymian
Wie beim Punkt „Erkältungen“ schon erwähnt, wirkt Thymian hustenlindernd. Achte also auf Thymian in deinem Hustentee. Ebenso positiv für den Husten sind… - Lindenblüten
- Anis
- Spitzwegerich
Wirkt auch desinfizierend. - Salbei
Der entzündungshemmende Klassiker bei Halsschmerzen ist auch bei der akuten Bronchitis ein guter Begleiter. - Efeu
Efeu kannst du auch deinem Tee beimischen um gegen den Husten anzukämpfen. - Eibisch
- Primel
Eibisch und Primel sind für ihre schleimlösende Wirkung bekannt.
Du kennst nun einen kleinen Auszug aus Naturheilmittel gegen einige der häufigsten Erkrankungen der heutigen Zeit.
Diese Kräuter wurden schon von unseren Großeltern, Urgroßeltern und Ur-Ur-Ur-Großeltern verwendet. Heilpflanzen gibt es seit jeher und erst durch die moderne Medizin haben wir viele heilende Eigenschaften von Kräutern aus den Augen verloren.
Im Zweifel immer ab zum Arzt!
Schwere oder langanhaltende Beschwerden solltest du unbedingt immer zuerst mit deinem Arzt abklären. Es gibt viele Erreger und Krankheiten, bei welchen moderne Medikamente durchaus Sinn machen.
Viele Krankheiten lassen sich auch durch mehr Achtsamkeit vorbeugen
Unsere hektische Welt ist geprägt von Erwartungsdruck und Reizüberflutung. Daher haben viele körperliche Krankheiten eine psychische Ursache. Zu viel Stress oder innerliche Anspannung kann durchaus zu den oben genannten Krankheiten führen.
Versuche, auf deinen Körper zu hören und auf die Warnsignale einzugehen. Nimm dir Zeit durchzuatmen und widerstehe dem Verlangen nach dem nächsten Dopamin-Kick.
Das kann schon einzig und allein die Versuchung sein, in jeder freien Minute gleich zum Smartphone greifen zu wollen. Lasse zu, dass dir auch mal langweilig ist. Das Kreisenlassen der Gedanken in einem ruhigen Moment kann sehr Wohltuend für deine Psyche sein.
Auch mehrere Aufgaben gleichzeitig erledigen zu wollen ist eine große Belastung für unseren Geist und bringt ohnehin nicht den gewünschten Effekt. Studien konnten bereits aufzeigen, dass sogenanntes Multitasking weniger effizient ist, als die einzelnen Aufgaben nacheinander abzuarbeiten.
Wie erlange ich mehr Achtsamkeit?
Meditation
Ein guter und leicht anwendbarer Ansatz ist die tägliche Meditation. Als Anfänger nimmst du als Hilfe einfach eine geeignete Meditations-App auf dem Smartphone oder du hörst dir geführte Meditationen beispielsweise auf YouTube oder Spotify an.
10-20 Minuten Meditation am Tag können dein Achtsamkeitslevel und damit deine Ausgeglichenheit und psychische Zufriedenheit deutlich erhöhen. Ein netter Nebeneffekt ist auch, dass durch regelmäßige Meditation langfristig unsere Konzentrationsfähigkeit gesteigert werden kann.
Yoga
Ebenso die vorhin bereits angesprochenen Yoga-Übungen sind nicht nur gut für deinen Körper und helfen bei Rückenbeschwerden, sondern sind auch für unsere Seele wie Balsam.
Pflege dein soziales Umfeld
Unternimm häufig etwas mit guten Freunden oder deiner Familie. Vorausgesetzt, du triffst dich gerne mit diesen Menschen. Versuche, besonders bei diesen Aktivitäten achtsam zu sein und die Momente mit all deinen Sinnen zu spüren. Regelmäßiges Meditations-Training macht dies mit der Zeit immer einfacher und du wirst die positiven Effekte schon bald spüren.
8. Kräutertee als Hilfe bei der Rauchentwöhnung
Abschließend zeigen wir dir einen eher ungewöhnlichen Einsatz von Heilkräutern. Und zwar als Hilfe bei der Entwöhnung von Tabak und Nikotin.
Dazu sollten die Kräuter aber nicht als Tee aufgegossen, sondern zu einer Kräuterzigarette gedreht und geraucht werden.
Wir möchten hier niemandem zum Rauchen motivieren – denn inhalierter Rauch ist in jedem Fall gesundheitsschädlich, da Verbrennstoffe wie Kohlenmonoxid eingeatmet werden.
Allerdings ist es für viele langjährige Raucher eine gute Methode, um von Tabak und Nikotin loszukommen. Da in den Kräutern der Suchtstoff Nikotin nicht vorhanden ist, fällt einem mit so einer Kräuterzigarette der Ausstieg oft leichter als mit Nikotinersatzprodukten, wie etwa Nikotinpflaster oder –Kaugummis.
Diese Kräuter eignen sich als Tabakersatz zur Rauchentwöhnung:
- Himbeerblätter
- Eibischblätter
- Rosenblüten
- Ringelblume
- CBD-Hanfblüten
Diese und viele weitere Kräuter können helfen, deinen Tabakkonsum zu reduzieren.
Besonders interessant ist das Beimischen von zerkleinerten CBD-Hanfblüten. Der Wirkstoff CBD der Cannabispflanze hat in Studien gezeigt, dass er das Verlangen nach Suchtstoffen reduzieren kann. Neben Nikotin kann CBD sogar bei Kokain- oder Heroinsucht helfen.
Die kleinen Blüten der Hanfpflanze mit hohem CBD-Gehalt sind völlig legal und wirken nicht berauschend. Hier in unserem Shop findest du geprüfte und biologisch angebaute CBD-Blüten.
Studien zur Wirksamkeit von Kräutern als Heilmittel
Uns als Redaktion ist es natürlich wichtig, Beweise und Quellen für unsere Behauptungen zu finden. Im Falle von Heilkräutern ist dies insofern schwierig, als dass es hier kaum großangelegte Studien über deren Verwendung gibt.
Wir müssen dabei aber bedenken, dass Studien und Untersuchungen auch immer finanziert werden müssen.
Und bei Medizin, die wortwörtlich bei jedem von uns im Garten wächst, wird es schwierig bis unmöglich, entsprechende Geldgeber zu finden. Schließlich gibt es hier keine Aussicht auf große Profite, so wie es bei von Pharma-Unternehmen hergestellten Medikamenten der Fall ist.
Die zweite Hürde für aussagekräftige Studien sind die naturgegebenen Unterschiede bei der Konzentration der verschiedenen Inhaltsstoffe in den Pflanzen.
Der Mensch nutzte immer schon Heilkräuter
Worauf wir uns verlassen können, sind die zum Teil Jahrtausenden alten Aufzeichnungen über die traditionelle und weltweite medizinische Verwendung von Kräutern. Einige von diesen Aufzeichnungen haben sich natürlich bis heute als unwahr herausgestellt. Der große Rest wird aber nicht zuletzt durch hunderttausende, wenn nicht Millionen von Menschen bestätigt, welche bereits Linderung und Heilung durch Kräuter erfahren durften.
Und daneben finden wir auch viele kleine Untersuchungen und Erfahrungsberichte, welche uns die Wirksamkeit von Heilpflanzen vor Augen führen. Diese haben wir im Abschnitt „Quellen“ für dich verlinkt.
Vielen Dank für’s Lesen!
Quellen:
Evidence-based herbal medicine in efficacy and safety assessments:
https://koreascience.kr/article/JAKO200819160173655.pdf
Medicinal Herbs: Drugs or Dietary Supplements?
https://citeseerx.ist.psu.edu/document?repid=rep1&type=pdf&doi=4beecaffd8505f8ad0c14f0baaee97e224b8eb0d
Traditional use of medicinal agents: a valid source of evidence:
https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S1359644613002547